Der Kölner Dom zählt mit täglich 20.000 bis 30.000 Besuchern zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Er ist UNESCO-Weltkulturerbe und verfügt seit 2007 über ein Fenster, das von einem der bedeutendsten Künstler unserer Zeit gestaltet wurde: Gerhard Richter.
Zur Feier des 7-jährigen Jubiläums wurden wir von „Interactive Cologne“ beauftragt im Kölner Dom ein Konzert zu veranstalten. Genau das haben wir getan und über 400 Smartphones von Besuchern und Presse gehackt. Mit einer von uns geschriebenen Software haben wir die IP-Adressen der Smartphones ausgelesen. Und auf den Smartphone-Displays – im Einklang zur gespielten Orgelkomposition – die Farben des Richter-Fensters aufscheinen lassen.
Die Orgel des Kölner Doms verfügt über einen MIDI-Ausgang. Diesen haben wir angebunden und die Signale auf unseren Server übertragen. Mit der von uns eigens für diesen Abend entwickelten Software haben wir den einzelnen Frequenzen und Lautstärken bestimmte Farben zugeordnet. Damit die Besucher sich über den Browser in ihrem Smartphone mit dem Websocket unseres Servers verbinden konnten, wurde nur für diesen Abend ein WLAN eingerichtet. Das Ergebnis fiel ins Auge: Der Server konnte die Farbanzeige auf jedem Smartphone einzeln steuern.
Während des Konzerts gab Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig den Ton – und auch die Farbe an. Die Musik sorgte nicht nur für den akustischen, sondern auch für den visuellen Reiz. Die verbundenen Displays wurden durch sie farblich gesteuert.
Jedes Experiment birgt Risiken. Bei der interaktiven Installation Hacking Richter war es das filigrane MIDI-Interface der Orgel, das zu einer unvorhergesehenen Pause führte. Glücklicherweise konnte das Konzert bereits nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.
Das beeindruckende interaktive Konzert im Dunkeln des Kölner Doms wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.