Bei denkwerk arbeiten wir mit Futures-Thinking- und Future-Proofing-Methoden, um gemeinsam mit unseren Kunden Strategien aus einer möglichen Zukunft heraus zu entwickeln.
Ein wichtiger Aspekt in der Produktentwicklung ist die Berücksichtigung der Zukunft. Dabei untersuchen wir die Zukunft hinsichtlich künftiger Verhaltensweisen – mit handfesten Anleitungen für die Gegenwart. Das erreichen wir mit unseren beiden Workshop-Formaten aus dem Design-Thinking-Kontext: Bei Futures Thinking entwickeln wir neue Ideen und analysieren diese mit den Teilnehmern. Daraus bauen wir Prototypen, die als Artefakt aus der Zukunft Diskussionen anregen und konkrete Leitfäden entstehen lassen können. Beim zweiten Format, dem Future-Proofing, klopfen wir ein Produkt auf seine Akzeptanz hin ab.
Beide sind Teil unserer Entwicklung und elementare Bestandteile unseres Designprozesses. Diese Methoden haben wir nicht nur bei Kundenprojekten angewendet, sondern auch auf mehreren Konferenzen vorgestellt und dazu Workshops etwa auf der EuroAI 2018 in Dublin und der UXInsight 2019 in Utrecht angeboten.
Es ist spannend, überhaupt einmal in die Zukunft zu denken und unsere Kunden beziehungsweise die Workshop-Teilnehmer in eine Zukunftswelt eintauchen zu lassen. Handfeste Erkenntnisse daraus können Strategien, Tendenzen und Richtungen sein, wie der Kunde ein Unternehmen anhand dieser Resultate ausrichten möchte.
Zunächst jedoch kommt ein Kunde zu uns, weil er Innovationen entwickeln oder Produkte testen möchte. Das Problem dabei: Er tut das immer aus der Perspektive von heute, niemand kann so leicht aus seiner Haut. Man verliebt sich in eine Idee oder ein Produkt und führt dann Tests mit Probanden durch. Doch im Hier und Jetzt lässt sich schlecht voraussagen, wie die Nutzer das Produkt in einem veränderten Kontext nutzen – oder in der Zukunft. Viel zu selten wird in der Produktentwicklung berücksichtigt und hinterfragt, inwieweit sich Technologien und mit ihnen die Gesellschaft weiterentwickeln. Auch das Nutzerverhalten verändert sich, vielleicht akzeptieren die User ein Produkt gar nicht erst. Das Fazit: Viele Produktideen und Innovationen versagen, weil sie keinen Bestand in der Zukunft haben.
Futures Thinking bietet eine spielerische Herangehensweise, sich Zukunftsszenarien positiv auszumalen. Mit der Methode können wir Perspektiven für neue und zukünftige Trends öffnen. Unser Ziel ist das Herausarbeiten einer umsetzbaren Zukunft (actionable future) mit handfesten Anleitungen für die Jetztzeit. Im Workshop bauen wir neue Welten mit den Teilnehmern und kreieren Prototypen und Lösungen. Zentrale Fragen sind etwa: Wie kann etwas in zehn Jahren funktionieren? Was bewirkt ein Blick über den Tellerrand? Die Reflektion darüber ist der entscheidende Faktor. Aus unserer Synthese und Strukturierung der Ergebnisse entstehen wertvolle Ansätze und Verbesserungen, die in den normalen Produktentwicklungszyklus mit einfließen.
Bei Future-Proofing geht es uns um die Behebung von zukünftigen Fehlern sowie um das Aufspüren von blinden Flecken. Diese ermitteln wir im Workshop mit Hilfe der Premortem-Methode. Bei diesem Gedankenexperiment stellen sich die Teilnehmer vor, dass sie ein noch nicht entwickeltes Produkt beerdigen und dafür einen Nachruf verfassen. Eine weitere Spielart sind dystopische Zukunftsszenarien (––worst-case scenarios): Die Teilnehmer stellen sich den schlimmstmöglichen Fall vor, wie ein Produkt scheitern könnte. Dann analysieren wir die Szenarios und finden heraus, ob wir die wunden Punkte aushebeln können: Haben wir eine Antwort darauf oder ist das in der Entwicklung noch nicht berücksichtigt.
Wir setzen an diesen Punkten an, weil jetzt die Rahmenbedingungen noch geändert werden können. Wer im Kontext einer Produktentwicklung so viele Komponenten berücksichtigen muss, wie etwa rechtliche und logistische, kann dazu neigen, die menschliche aus dem Blick zu verlieren. Mit der Methode schaffen wir ein Gefühl für mögliche Risiken und können Aspekte besser hinterfragen und beurteilen.
Future-Proofing ermöglicht es uns, Fragen zu stellen und Probleme auf die Zukunft zu „framen“. Wir sagen nicht eine Zukunft vorher, die große gesellschaftliche Debatten anregt. Vielmehr arbeiten wir praktisch an einer Umsetzung mit dem Kunden. So kam etwa ein Kunde mit einem Prototyp zu uns und wollte im Workshop über mögliche Marketingmaßnahmen sprechen. Beim Future-Proofing mit dem Team kam heraus: Einige wichtige blinde Flecken und Fallstricke waren nicht berücksichtigt worden. Das Ergebnis: Statt einer Marketingstrategie ging das Team des Kunden noch einmal in die Entwicklung, um Fehler auszumerzen.